Die Welt der Jingles

Du hast keine Lust, dir einen Artikel durchzulesen? Dann hör‘ dir doch einfach die Audio-Version mit Hörbeispielen an!


Du hast schonmal im Radio einen Musikbeitrag gehört, der nicht als Song angekündigt wird? Der auch wesentlich kürzer als ein regulärer Song ausgefallen ist? Dann hat es sich dabei vermutlich um einen Jingle gehandelt. Jingles werden für verschiedene Zwecke verwendet:

Zum einen werden sie im Rahmen des Markenbrandings genutzt. Jingles, die mit einer Organisation oder einem anderen Akteur, einer Kampagne oder einen bestimmten Produkt assoziiert werden, erzielen einen hohen Wiedererkennungswert. Daher handelt es sich dabei meist auch um Musikbeiträge mit einer positiven Ausstrahlung. Denn am Ende soll ja eine positive Erinnerung bei den Hörer*innen bleiben. Zum anderen werden sie aber auch genutzt, um Menschen zu einer Handlung zu motivieren. Jingles können empowern. Ähnlich wie bei einem Song, bei dem ihr das Tanzbein schwingen wollt, können Jingles in einer Kampagne die Menschen zum Mitmachen bewegen. Auf diese Jingles habe ich mich spezialisiert.


Jingle-Typen

Es gibt verschiedene Jingles, die unterschiedliche Funktionen innehaben. Die wichtigsten Grundtypen inklusive eigener Soundbeispiele stelle ich euch nachfolgend vor. Einige der Soundbeispiele könnt ihr kosten- und lizenzfrei hier herunterladen.


Opener:

Ein Opener eröffnet einen Beitrag. Er leitet zum Beispiel ein in einen Podcast, ein Erklärvideo, eine Radiorubrik, eine Aufführung oder auch ein Online-Seminar. Meist sind Opener eher kurz und haben eine einprägsame Melodie. Sie sollen das Publikum wachrütteln und auf den Beitrag stimmungstechnisch vorbereiten. Manchmal wird über den Opener auch eine Sprecherstimme gelegt, um inhaltlich in den Beitrag einzuleiten.

Demos Opener © Jan Kaßner 2023

Closer:

Während der Opener einen Beitrag eröffnet, beendet der Closer diesen. Häufig wird er „ein- und ausgefadet“: Während sich die Sprecher*innen verabschieden, wird der Closer langsam lauter gedreht, um am Ende nach dem Beitrag wieder abzuschwellen. Sie sind häufig stimmungstechnisch ruhiger gestaltet, um eine angenehme Abschlussstimmung aufzubauen und die Hörer*innen entspannt aus dem Beitrag zu entlassen. Angewendet werden sie insbesondere bei Podcasts.

Demos Closer © Jan Kaßner 2023

Modbed:

Ein Modbed (auch „Musikbett“) unterlegt einen gesprochenen Text mit Musik. Häufig kommt das Modbed ohne eine stärkere Melodie aus, um dem Text nicht zu viel Raum zu nehmen. Meist wird bei einem Modbed ein kürzerer Musikschnipsel „geloopt“, also wiederholt, und nur leicht variiert. So wird die begleitende Stimmung des Beitrags konstant gehalten. Modbeds werden zum Beispiel während eines Erklärvideos, eines Podcasts oder bei Reels und Shorts auf Social Media im Hintergrund verwendet. Sie können auch einen Opener und einen Closer enthalten.

Demos Modbed © Jan Kaßner 2023